Aufbruch mit Tolstoi

„Alle glück­li­chen Fa­mi­li­en sind ein­an­der ähn­lich, jede un­glück­li­che Fa­mi­lie ist un­glück­lich auf ihre Weise.“ So be­ginnt Lew Tol­stoi sei­nen Roman „Anna Ka­ren­i­na“.

Ein in­ter­es­san­ter Satz vol­ler Le­bens­er­fah­rung. Mit um­ge­dreh­ter Logik und mit dem Bezug auf Un­ter­neh­men an­statt auf Fa­mi­li­en ein Satz, der viel für die Wirt­schaft be­deu­tet: „Alle un­glück­li­chen Un­ter­neh­men glei­chen ein­an­der, alle glück­li­chen Un­ter­neh­men sind auf ihre Weise glück­lich.“

Die­ser Satz be­deu­tet: Es gibt kei­nen ge­ne­rell gül­ti­gen Weg zum Er­folg, aber es gibt eine Logik des Schei­terns. Das Schei­tern zu ver­mei­den, ist der erste Schritt zum Er­folg.

Die Logik des Schei­terns

Der wohl grö­ß­te Feh­ler ist es, aus alten Er­fol­gen neue Er­fol­ge ab­zu­lei­ten. Eine Denk­wei­se, die sehr hin­der­lich sein kann. Die Welt ver­än­dert sich ra­sant und genau so müs­sen sich Un­ter­neh­men ver­än­dern, um am Markt zu be­stehen. Eine Wei­ter-so-Men­ta­li­tät kann schnell dazu füh­ren, dass an­de­re Un­ter­neh­men den Markt über­neh­men.

Eben­falls weit ver­brei­tet und ge­nau­so hin­der­lich ist die Ver­wechs­lung von Kor­re­la­ti­on und Kau­sa­li­tät. Wenn stets eine Ur­sa­che-Wir­kung-Be­zie­hung ver­mu­tet und der Zu­fall über­se­hen wird, kön­nen Chan­cen über­se­hen wer­den, die in der Ge­gen­wart aber es­sen­zi­ell sind, um die Zu­kunft zu ge­stal­ten.

Diese Mög­lich­keit zur Ver­än­de­rung muss auch in den Struk­tu­ren des Un­ter­neh­mens ge­fes­tigt wer­den. Ein Fest­hal­ten an be­stehen­den Ar­beits­wei­sen kann bei einer lang­jäh­ri­gen Ent­wick­lung zu hoher Kom­ple­xi­tät füh­ren. Kom­ple­xi­tät je­doch lässt sich durch neue Struk­tu­ren und das Ver­mei­den un­nö­ti­ger Ar­beits­schrit­te ver­mei­den.

Noch schlim­mer ist, wenn sich Mit­ar­bei­ten­de nicht mehr trau­en, ihre Mög­lich­kei­ten der Mei­nungs­äu­ße­rung zu nut­zen und zu Ja-Sa­gern wer­den. Ei­nig­keit macht starr. Un­ter­neh­men brau­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen, um sich zu ver­än­dern und vor­an­zu­kom­men.

Der letz­te große Feh­ler, den Fir­men ma­chen kön­nen, ist der Drang, Dinge zu re­pa­rie­ren. Wenn etwas falsch läuft, wer­den die Be­mü­hun­gen in diese Rich­tung ver­stärkt. Doch ist es manch­mal sinn­vol­ler, den bis­he­ri­gen Weg zu ver­las­sen und etwas Neues zu pro­bie­ren. Das bringt ein Ri­si­ko mit sich, gleich­zei­tig aber auch die Chan­ce, sich wirk­lich po­si­tiv zu ver­än­dern.

Wir wün­schen un­se­ren Le­se­rin­nen und Le­sern, dass diese Im­pul­se zum Jah­res­be­ginn zum In­ne­hal­ten ein­la­den. Denn jetzt ist die Zeit, neue Wege ein­zu­schla­gen und sich von altem Ge­dan­ken­gut zu tren­nen.

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