Heute ist es wieder so weit. Black-Friday!
Ein amerikanisches Phänomen, was inzwischen auf allen Kontinenten verbreitet.
Das Ziel: so viele Kunden wie nur möglich durch “große Rabatte” zum Kaufen zu animieren.
Der Freitag nach Thanksgiving ist hierfür bestens geeignet, da viele Amerikaner*innen sich den Brückentag für die Familie freinehmen. Die Umsätze des Black-Friday dienen dabei meist auch als Indikator für das folgende Weihnachtsgeschäft. Inzwischen ist der Black-Friday nicht mehr ein einziger Tag, sondern wird als Wochenende oder gar als Wochenveranstaltung vermarktet. Zudem hat der Online-Händler Amazon als Erweiterung noch den Aktionstag „Cyber-Monday“ ins Leben gerufen, der inzwischen auch fester Bestandteil vieler Online-Händler ist.
Doch wie groß ist die wirtschaftliche Bedeutung des Black-Fridays und des Cyber-Mondays wirklich?
Die Umsatzentwicklung in den Aktionstagen steigt vor allem online stetig und stark. Seit 2016 gab es eine Umsatzsteigerung von 1,7 Milliarden Euro auf 4,7 Milliarden Euro. Und auch für dieses Jahr wird eine Steigerung um 1 Milliarde auf 5,7 Milliarden Euro erwartet (Quelle). Im Vergleich zu normalen Verkaufstagen im Einzelhandel bedeutet das eine enorme Steigerung. In den letzten drei Jahren betrug die Steigerungsrate zwischen 54% und 73% (Quelle). Diese Zahlen klingen erst einmal so, als ob die Aktionswoche rund um den Black-Friday essenziell wichtig für den Einzelhandel wäre. Doch Umfragen ergeben anderes.
In einer Sirius Campus Marktuntersuchung wurden Menschen zu ihrem Kaufverhalten am Black-Friday befragt. Die wichtigste Frage für den EInzelhandel ist, wie viele Kunden er durch seine Rabatte zum Kauf überzeugen konnte. Es ergibt sich, dass nur 18% durch die Rabatte überzeugt wurden. Die restlichen 82% hätten das gekaufte Produkt oder ein ähnliches Produkt ebenfalls gekauft, wenn sie es am Black-Friday nicht mit Rabatt gefunden hätten (Quelle).
Die Bekanntheit des Black-Friday führt zu einer enormen Umsatzkonzentration auf einen bestimmten Zeitraum und erscheint dadurch sehr wichtig für den Einzelhandel. Diese Konzentration entsteht allerdings nur aufgrund einer Verschiebung der Kaufentscheidung. Unter Beachtung der Opportunitätskosten kann das für die Verkäufer*innen allerdings einen Verlust bedeuten. Allerdings spielen weitere wichtige Faktoren wie Neukundengewinnung, Select-Typen und Markenbildung eine wichtige Rolle. Die komplette Marktuntersuchung rund um den Black-Friday finden Sie kostenpflichtig unter www.siriuscampus.de.
Dieses Jahr haben wir eine sehr hohe Inflation, was zu einem Rückgang der Kaufkraftentwicklung führt. Die Frage ist nun: Wird die Umsatzsteigerung weiter gehen, eher zurück gehen oder noch stärker steigen? Es gibt Theorien über eine stärkere Inanspruchnahme von Angeboten in Krisenzeiten. Und Theorien über mangelnde Kaufkraft zur Möglichkeit des Kaufes. Wie sich die Umsätze dieses Jahr entwickeln, werden wir im Nachhinein sehen.