Schwarzwälder Bote, 11. September 2018
Das vom Wirtschaftsministerium des Landes initiierte Jahresthema veranlasste die Kontaktstelle „Frau und Beruf“, für Selbstständige und Arbeitnehmerinnen einen interessanten Abend zum Thema „Frauen in der digitalen Arbeitswelt“ zu gestalten.
Schwarzwald-Baar-Kreis: „Manchmal frage ich mich, womit wir uns eigentlich früher beschäftigt haben?“, augenzwinkernd begrüßte die Kontaktstellenleiterin Marina Bergmann die fast 50 Damen aus drei Landkreisen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hotel „Best Western Soleo“ in Bad Dürrheim, wo sie Hochkarätiges erwartete.
Digitalisierung sei überall und betreffe nicht nur das Freizeitverhalten, Bildung, Kultur, und Gesundheit, sondern auch Arbeitsprozesse und bringe ganz neue Geschäftsideen hervor, so Bergmann. So wie Andrea Cojocaru.
Die gebürtige Rumänin kam vor drei Jahren nach Deutschland, um hier ihre beiden Leidenschaften – Architektur und Programmierung – zusammenzuführen. Sie gründete in Tuttlingen das Unternehmen Numena, das virtuelle Welten schafft, die unter anderem von medizintechnischen Unternehmen betreten werden. Mit einer VR-Brille (Virtual Reality) konnten die Teilnehmerinnen dazu im Innern von menschlichen Knochen „spazieren gehen“.
Virtuell ging es auch beim Impulsvortrag von Simone Wieland zu. Per Skype zugeschaltet, stellte die Mitbegründerin von „Digital Media Women“ in Stuttgart das Netzwerk mit derzeit 120 Frauen vor, die den digitalen Wandel aktiv begleiten und dabei gleichberechtigt mit den Männern wahrgenommen werden möchten.
Ulla-Britt Voigt, die Leiterin des Regionalbüros für berufliche Fortbildung in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, interviewte zwei Fachfrauen zu ihrer Vorgehensweise in Sachen Digitalisierung.
Die Wirtschafts- und Bauingenieurin Sonja Walter ist verantwortlich für die technische Koordination von Bauvorhaben in einem Straßenbauunternehmen mit 170 Mitarbeitern, die Betriebswirtin und Hoteldirektorin Beate Lichtwald sucht, mit digitaler Hilfe dem Fachkräftemangel in Hotellerie und Gastronomie entgegenzutreten.
Mut dazu machte allen Frauen an diesem Abend Karin Bacher. Ihr Consulting und Coaching Unternehmen betreut Firmen auf dem Weg in die Digitalisierung. Dabei „prallen Welten, Kulturen und Werte aufeinander“, weiß die Managementberaterin aus Erfahrung und plädiert deshalb für eine Veränderungsmentalität.
„Bis 2021 wird mindestens die Hälfte der globalen Wertschöpfung digitalisiert sein“, prognostizierte Karin Bacher. Bis dahin gelte es „Kompetenz zu gewinnen und Chaos zu vermeiden“.
Die Kontaktstelle „Frau und Beruf“ wird von der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer getragen und agiert mit vielen Kooperationspartnern. Fünf Beraterinnen stehen den jährlich rund 200 Ratsuchenden Rede und Antwort zu Fragen des Wiedereinstiegs in den Beruf, zu Bewerbungen, auch online, Eigenpräsentationen und Networking.
Weitere Informationen: www.frauundberuf-sbh.de
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