Wer das zu jemandem sagt, hat auf jeden Fall schon mal dessen oder deren Aufmerksamkeit gewonnen. Komplimenten wird darüber hinaus eine beflügelnde und euphorisierende Wirkung zugeschrieben, man spricht auch vom Balsam für die Seele. Der hilft nicht nur im privaten Bereich, sondern gerade auch in Betrieben – im Umgang von Kollegen untereinander als auch von Führungskräften mit ihren Mitarbeitenden.
Vorgesetzte, die nach der alten schwäbischen Hausregel verfahren „nicht geschimpft ist genug gelobt“, vergeben sich die große Chance, das Selbstwertgefühl ihrer Mitarbeitenden zu stärken und sie zusätzlich zu motivieren. Dabei kann ein Kompliment von der Stange wie „gut gemacht“ oder „schön sieht das aus“ manchmal mehr Wirkung erzielen als ein zu dick aufgetragenes Lob oder Schmeicheleien, die beim Empfänger gegebenenfalls als nicht ernst gemeint wahrgenommen werden.
Positives Feedback macht Laune
Komplimente sind Stimmungsaufheller, der Körper schüttet bei deren Empfang „Glückshormone“ aus: Endorphine, Dopamin und Oxytocin, das auch „Bindungshormon“ genannt wird. Und diese erzeugen eine so angenehme Wirkung, dass sie uns nach mehr Belohnung streben lassen. Lob erfreut uns nicht nur und sorgt für ein besseres inneres Gleichgewicht, es hat auch eine konkrete physische Wirkung, indem es unsere Immunabwehr stärkt. Was sich unter anderem dadurch zeigen soll, dass Mitarbeitende, die häufig gelobt werden, auch seltener krank sind.
Ein großzügiger Umgang mit Komplimenten kann sich schon in ganz einfachen Situationen auszahlen. Dem Eisverkäufer vor der Bestellung was Nettes zu sagen, erzeugt ca. zehn Prozent größere Eiskugeln in der Waffel – was angeblich eine Studie der Universität Innsbruck belegen soll. Und ob es wirklich etwas bringt, freundliche Worte in Richtung linkes Ohr zu sprechen, das stärker auf emotionale Reize wirkt, wie es im „Komplimente-Guide“ der Zeitschrift ELLE kürzlich hieß, sei ebenfalls dahingestellt.
Auf jeden Fall sollte mit dem Empfänger des Kompliments Blickkontakt gehalten und am besten auch sein Name ausgesprochen werden, damit das Lob auch als persönlich empfunden wird. Anerkennung und Bestätigung sind eine wertvolle Währung im Umgang mit unseren Mitmenschen, die den Spender erfreulicherweise nichts kostet – also eine klare Win-win-Situation! Deshalb sind wir mit dieser Aussage auch ganz bei der ELLE, in der es heißt: „Denn es strahlt schließlich auch auf Sie zurück, wenn Sie das Gute und Schöne auf den ersten Blick erkennen …“
„Wie Führungskräfte richtig Feedback geben“ ist ein Standard-Modul in unseren Führungsstärkungsprogrammen – gerne anzufragen unter: team@karinbacher-consultants.de