Mitarbeiter-Akzeptanz bei Change-Management-Prozessen

Ver­än­de­rungs­pro­zes­se in Un­ter­neh­men, gleich wel­cher Art, wer­den von der Be­leg­schaft oft als gegen die Be­leg­schaft ge­rich­te­te Maß­nah­men emp­fun­den. Das mag in man­chen Fäl­len, wo es auch um Ar­beits­platz­ab­bau geht, durch­aus der Fall sein. Und es kann man­che auch per­sön­lich ne­ga­tiv be­tref­fen. Gleich­wohl geht es dabei in ers­ter Linie um das Wei­ter­be­stehen des Un­ter­neh­mens, wofür idea­ler­wei­se alle oder der Gro­ß­teil der Be­schäf­tig­ten mit­ge­nom­men wer­den soll­ten.

Die im Rah­men von Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen ent­ste­hen­den Rei­bun­gen mög­lichst ge­ring zu hal­ten, ist die zen­tra­le Auf­ga­be der Un­ter­neh­mens­füh­rung und be­trifft vor allem die früh­zei­ti­ge Ak­zep­tanz­ge­win­nung der Mit­ar­bei­ten­den, un­ab­hän­gig von Art und In­ten­si­tät der Ver­än­de­run­gen. Auf busi­ness-wis­sen.de wird dazu der Ein­satz eines Tools emp­foh­len, dem wir hier grund­sätz­lich zu­stim­men, dem „Trans­theo­re­ti­schen Mo­dell der Ver­än­de­rung“, das ur­sprüng­lich der Ge­sund­heits­psy­cho­lo­gie ent­stammt.

Sta­di­en des Trans­theo­re­ti­schen Mo­dells der Ver­än­de­rung
Ver­än­de­run­gen be­deu­ten meist einen län­ger an­dau­ern­den Pro­zess, der ge­ne­rell in zy­kli­schen Pha­sen ab­läuft. Des­sen ein­zel­ne Sta­di­en be­schreibt das Trans­theo­re­ti­sche Mo­dell wie folgt: (die in busi­ness-wis­sen.de ge­wähl­ten Be­grif­fe in Klam­mern)

  • Pre­con­tem­pla­ti­on (Sorg­lo­sig­keit)
  • Con­tem­pla­ti­on (Be­wusst­wer­dung)
  • Pre­pa­ra­ti­on (Vor­be­rei­ten)
  • Ac­tion (Han­deln)
  • Main­ten­an­ce (Dran­blei­ben)
  • Ter­mi­na­ti­on (Sta­bi­li­sie­ren)

Eine kri­ti­sche Ebene ist be­reits er­reicht, wenn die Un­ter­neh­mens­füh­rung not­wen­di­ge Ver­än­de­run­gen grund­sätz­lich be­schlos­sen hat und diese wo­mög­lich schon der zwei­ten Füh­rungs­ebe­ne be­kannt sind, je­doch noch nicht beim Gros der Be­leg­schaft. Diese be­fin­det sich dem­nach noch im sorg­lo­sen Zu­stand der „Pre­con­tem­pla­ti­on“, wäh­rend sich an­de­re be­reits im Sta­di­um der Be­wusst­wer­dung oder schon kon­kre­ter Vor­be­rei­tun­gen be­fin­den.
Diese Di­ver­genz gilt es in einer mög­lichst frü­hen Phase der an­ge­streb­ten Ver­än­de­rung aus­zu­glei­chen.

Par­ti­zi­pa­ti­on ist der Schlüs­sel
Die zen­tra­le Rolle beim Chan­ge-Ma­nage­ment ist das Zu­sam­men­spiel zwi­schen Füh­rungs­kräf­ten und Mit­ar­bei­tern, um deren Hal­tung be­reits in die­ser frü­hen Phase des Ver­än­de­rungs­pro­zes­ses po­si­tiv zu be­ein­flus­sen. Ziel ist, Mit­ar­bei­ter dazu an­zu­re­gen, alte Ge­wohn­hei­ten und Rou­ti­nen in­fra­ge zu stel­len, sie nicht zu Geg­nern wer­den zu las­sen, son­dern sie zu Be­für­wor­tern der Ver­än­de­run­gen zu ma­chen. Nur durch einen mög­lichst früh ein­set­zen­den Dia­log und klare Kom­mu­ni­ka­ti­on über alle Un­ter­neh­mens­ebe­nen hin­weg wird dies ge­lin­gen. Ak­ti­ve In­te­gra­ti­on der Mit­ar­bei­ter in alle Pha­sen des Mo­dells ist ge­fragt – von der Be­wusst­wer­dung bis zur Sta­bi­li­sie­rung.

Mit­ar­bei­ter müs­sen aktiv ein­ge­bun­den wer­den, sie müs­sen den Ziel­zu­stand, die vor­ge­se­he­nen Maß­nah­men und Pro­zess­be­glei­tung ken­nen, damit sie sich damit iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Und nicht zu­letzt spielt der Mo­ti­va­ti­ons­fak­tor “Zu­hö­ren” eine ent­schei­den­de Rolle, denn wert­vol­le Im­pul­se bei Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen kön­nen durch­aus auch „von unten“ kom­men. Na­tür­lich er­war­tet die Be­leg­schaft von Füh­rungs­kräf­ten klare An­sa­gen und Kon­zep­te und dass die Rah­men­be­din­gun­gen für das Chan­ge-Pro­jekt trans­pa­rent sind. Doch wenn Füh­rungs­kräf­te alle Maß­nah­men und Ak­ti­vi­tä­ten zur Ver­än­de­rung selbst an­sto­ßen, pla­nen und vor­an­trei­ben, bleibt oft kein Raum für be­rech­tig­te Be­den­ken der Mit­ar­bei­ter. Sie sehen sich schnell als Stör­fak­tor, deren Mei­nung nicht zählt – und damit als Be­nach­tei­lig­te im Rah­men von Ver­än­de­rungs­maß­nah­men.

Prin­zip “Top-down/Bot­tom-up”
Mit­ar­bei­ter soll­ten sich nicht als Ob­jek­te der Ver­än­de­rung sehen, son­dern sich ein­brin­gen und zu­min­dest Teile der Ver­än­de­rung selbst be­stim­men kön­nen. Ein kom­bi­nier­ter Top-down- und Bot­tom-up-An­satz ist an­zu­stre­ben: Die Füh­rung be­nennt die In­itia­ti­ve und stellt Vor­ga­ben als Ori­en­tie­rung zur Ziel­er­rei­chung. Mit­ar­bei­ter klä­ren da­ge­gen selbst­stän­dig, was diese Ziele für ihre täg­li­che Ar­beit be­deu­ten, und ma­chen Vor­schlä­ge, wie die Um­set­zung am bes­ten ge­lin­gen kann. Die rich­ti­ge Mi­schung aus Vor­ga­be und Be­tei­li­gung zu fin­den, ist eine der Haupt­auf­ga­ben der Füh­rung bei an­ste­hen­den Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen.

Wir von Karin Ba­cher Con­sul­tants sind Ex­per­ten im Chan­ge-Ma­nage­ment. Wir be­ra­ten und un­ter­stüt­zen Un­ter­neh­men in die­ser Ver­än­de­rungs­pha­se. -> Kon­takt

Mitarbeiter diskutieren über Change Management