Diversität – herausfordernd für alle

In einem Beitrag des Harvard Business Manager Magazins (10/22) sprechen die Autoren davon, dass psychologische Sicherheit die wichtigste Führungsaufgabe der Zukunft sein wird. Es geht um das Thema Diversität. Angesichts des sich verschlimmernden Arbeitskräftemangels haben viele Unternehmen Diversität in ihre Firmenziele aufgenommen. Für Führungspersonen wie für Menschen unterschiedlicher Herkunft, Expertise und Geschlechts gleichermaßen ein schwieriges Unterfangen. Vorgesetzte sind dann erfolgreich, wenn sie ein Hochleistungsteam haben, in dem jeder seine Potenziale und Stärken entfalten kann. Und auf Minderheiten – und dazu zählen auch Frauen in Führungspositionen – lastet ein hoher Anpassungsdruck: Andere Kulturen, Werte, Sichtweisen und Erwartungen gepaart mit unterschiedlichen Kompetenzen und persönlichen Skills. Für beide Seiten also herausfordernd, jedoch, wenn es gut funktioniert, ein Geschenk. Weil unterschiedliche Kompetenzen und Kulturen gemeinsam wunderbare Ergebnisse liefern können.

Was sollte man in der Führung bei Diversität beachten? Management-Coachin Karin Bacher ist überzeugt: Die richtige Führungskultur ist das A und O, um als Führungsperson erfolgreich zu sein:

  1. Eine offene Kommunikationskultur in der wirklich miteinander gesprochen wird und nicht übereinander. Ermutigen, mit gutem Beispiel vorangehen, W-Fragen-stellen, um auf die Ursache von Unstimmigkeiten oder Vorurteilen zu kommen. Hier ist die Führungsperson als Coach gefragt: wenig reden, viel zuhören und die Mitarbeitenden befähigen, voneinander zu lernen und untereinander offen Themen anzusprechen.

  2. Fehlerkultur: Angst davor, Fehler zu machen führt dazu, dass Mitarbeitende sich weniger zutrauen, mehr Fehler aus Unsicherheit machen und kaum Entscheidungen treffen. Die Folge: Vorgesetzte haben mehr zu tun und die Zielerreichung wird schwieriger. Besser ist es, im Mindset Verbesserungsmöglichkeiten zu führen, Mitarbeitende aufzufordern, wie sie etwas besser machen können und wie Fehler in Zukunft vermieden werden können.

  3. Toleranz: Null-Toleranz bei diskriminierenden Verhalten. Als Vorgesetzte auch bei als harmlose geltenden Äußerungen einschreiten. Ob das der Kommentar über den kurzen Rock der Kollegin ist oder – was ich mal live in einem Onboarding in einem baden-württembergischen Unternehmen erlebt habe: “Wir begrüßen unsere neuen Mitarbeiter und besonders die echten Schwarzwälder unter uns”. Die dunkelhäutigen Kollegen hatten glücklicherweise den Scherz nicht verstanden, die anderen schwiegen verschämt. Einzig ich nahm den Herrn nach der Einführung zur Seite und stellt ihn in den Senkel.

  4. Feedback: Wertschätzung kultivieren. In “The Länd” zählt loben nicht unbedingt zur Stärke von Vorgesetzten. Schade. Ein ehrlich gemeintes Lob ist wie ein Zauber und bestärkt Mitarbeitende, dass sie oder ihr Tun richtig sind. Extrem wichtig für das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit.

  5. Egostärke: Als Manger eigene Fehler und Probleme zuzugeben zeigt Stärke. Sich Unterstützung zu holen bei herausfordernden Teamsituationen ebenso. Beides bietet den Mitarbeitenden Sicherheit. Eine schöne Überleitung auf den letzten Punkt:

  6. Psychologische Sicherheit bieten, indem ich als Führungsperson ehrlichen und konstruktiven Diskurs fördere, der unterschiedliche Meinungen berücksichtigt, alles tun, um Toleranz zu verankern, negative Glaubenssätze ins Positive zu bringen.


Wer als Führungsperson mehr über gutes Verhalten im Rahmen von Diversität erlernen möchte, gerne bei uns für ein Führungsteam- oder Einzelcoaching anfragen:

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Karin Bacher Consultants - Team