Wer die altbekannte Weisheit „für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“ wörtlich zu nehmen weiß, für den oder die sind die ersten Tage im neuen Unternehmen schon mal weniger riskant. In der „Computerwoche“ war vor einigen Monaten ein Artikel zu lesen unter der Überschrift „Fettnäpfchen vermeiden – der Knigge für Jobstarter“. Ein wichtiges Thema, das leider noch viel zu häufig unterschätzt wird, da sich Neulinge im Unternehmen nicht selten überschätzen, schließlich hat die Unternehmensleitung sie ja unter vielen Bewerbenden „erwählt“.
Bei der ersten Begegnung mit neuen Kollegen entscheiden oft Sekunden über Sympathie oder Antipathie. Wie schnell man nur mit einer einzigen unbedachten Bemerkung aufs Glatteis geraten kann, mussten schon viele erfahren, die sich bereits bei der einfachen Frage „duzen oder siezen“ nicht richtig vorbereitet hatten. Wie man sich und seine Arbeit am besten präsentiert, wie schnell man die Arbeitsabläufe durchschaut und – ganz wichtig – wie man die informellen Beziehungsnetzwerke unter den Kollegen versteht, ist schon eine Herausforderung an sich.
Wie Bewerbende und Unternehmen solche Situationen erfolgreich managen können, ist in unserem Blog zu lesen.
Gutes Onboarding macht Probezeiten erfolgreich
Wichtig ist deshalb schon, auch im Interesse der Unternehmensleitung, eine gründliche Vorbereitung sowohl des neuen Mitarbeitenden wie auch des bestehenden Teams. Deshalb sollten sich Onboarding-Maßnahmen nicht nur auf neue Mitarbeitende konzentrieren, sondern auch die Kollegen mit einbeziehen, die dem Neuzugang den Einstieg möglichst leicht machen sollen. Dass neue Mitarbeitende ihrerseits möglichst viel über ihr neues Unternehmen und ihre eigenen Aufgaben im Vorfeld erfahren sollten, ist eine Selbstverständlichkeit.
Grundsätzlich gilt es, ein im Unternehmen akzeptiertes Outfit zu tragen. Das Ignorieren der Kleiderordnung könnte einen vom Start weg schon äußerlich zum Fremdkörper abstempeln. Ein höfliches und zurückhaltendes Auftreten wird immer mehr Sympathien bei den Kollegen erzeugen als die Hier-komme-ich-Attitüde. Und natürlich zunächst viel beobachten, fragen und erst dann handeln. Vor allem Aktionismus, Besserwisserei oder gar gleich bestehende Arbeitsabläufe umkrempeln zu wollen, ohne die Haltung der anderen dazu zu kennen, können das schnelle Aus einer Probezeit einleiten.
Politik spielt immer eine Rolle
Spätestens hier kommen wieder die internen Beziehungsnetzwerke ins Spiel: Wie man die Rollen der Kollegen einzuschätzen weiß, wie man nicht sichtbare Hierarchien versteht, dass man keine falschen Bemerkungen beim falschen Kollegen anbringt und sich womöglich mit den Falschen verbündet, die im Unternehmen die Stimmung dominieren. Firmeninterne Spielregeln schnell zu durchschauen ist nicht weniger wichtig als Kompetenz und Fachwissen. Wer dieses sensible Thema richtig handzuhaben weiß, wird nicht nur im neuen Unternehmen gut ankommen, sondern auch mit Aufstiegschancen rechnen können.
Bei Unterstützung kann das Team von Karin Bacher Consultants Tipps und Kniffe vermitteln.