Wer kennt sie nicht, die Mitmenschen, die andere gerne mit Worten und ihrem Verhalten herablassend behandeln, sie gar verhöhnen und lächerlich machen, bevorzugt auch öffentlich. Jemanden „runtermachen“ also, um sich selbst dabei zu erhöhen? Eine Verhaltensweise, die sich leider im beruflichen Umfeld recht gleichmäßig auf allen Hierarchieebenen finden lässt – sowohl auf Kollegenniveau untereinander wie von Vorgesetzten in Richtung Untergebene. Nicht selten von den übrigen Anwesenden akzeptiert und bisweilen sogar verstärkt, da man sich ja aufseiten des vermeintlich Überlegenen befindet.
Warum Menschen andere meist grundlos schlechtmachen bzw. schlechtreden, kann vielerlei Gründe haben. Wobei das „Runtermachen“ nicht mit konstruktiver Kritik zu verwechseln ist, die sowohl im privaten wie im Geschäftsleben immer möglich sein sollte. Doch permanente Spitzen und das Austeilen unter der Gürtellinie deuten vor allem beim Absender der Schmähungen auf deutliche Defizite hin.
Wer andere gern klein macht, ist selbst niemals groß
Ein Mix aus mangelnder Selbstsicherheit und Minderwertigkeitsgefühlen ist oft die Ursache für dieses Verhalten. Auch selbst erlebte Erniedrigungen und Kränkungen können die Ursache dafür sein, andere zu demütigen und zu tyrannisieren. Dass Menschen mit derartiger Neigung sich nicht gerade beliebt machen in ihrem Umfeld, bekommen sie selbst oft nicht mit. Das kann bis zum persönlichen und beruflichen Scheitern führen.
Emotionale „Ausrutscher“, ausgelöst durch akuten Ärger und Enttäuschung, sind noch unter „menschlich“ abzuhaken, wenn der oder die Betreffende im Nachhinein entschuldigende Worte findet. Auch Gefühle wie Antipathie gegenüber einer Person oder Neid können eine Rolle spielen, wenn sich jemand nicht im Griff hat und seine Haltung einmal ungefiltert mitteilt. Doch Frust ständig an anderen auszulassen oder die Schuld an eigenem Versagen anderen anzulasten, ist ein starkes Zeichen für ein unbewältigtes Ego.
Auslöser unbewältigtes Ego
Unter anderem können gerade bei Führungskräften fehlende Empathie, Mangel an Sensibilität, aber auch starke Unsicherheit der Auslöser sein für herablassendes Verhalten gegenüber Mitarbeitern – oft einfach unter falsch verstandenen und damit akzeptierten „Chefallüren“ abgetan. Überlegenheit dadurch zu zeigen, dass man andere öffentlich für unfähig erklärt und herabwürdigt, wird sich am Ende immer gegen den Absender selbst richten.
Nicht zu unterschätzen im Rahmen solcher persönlicher Attacken ist auch der Gruppendruck, der das unbeteiligte Umfeld eines „Runtermachers“ erfassen und zur Akzeptanz des Fehlverhaltens führen kann. Das kann schnell im Mobbing einer Person gipfeln, denn die Akzeptanz eines solchen Verhaltens gegenüber einer herabgewürdigten Person und damit deren bewusste Ausgrenzung sind nun mal bequemer als diese zu unterstützen. Was leider nicht gerade einfach ist und vor allem im Umgang mit Vorgesetzten mit diesem Auftreten eine heikle Aufgabe darstellt.
Wie man am besten mit Menschen mit diesem gestörten Persönlichkeitsbild umgeht und wie man auch sich selbst vor derartigen Verhaltensmustern schützen kann, lernen die Teilnehmer unserer Coachings oder Trainings.
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