Wenn sich Aufgaben und Herausforderungen meterhoch auftürmen, kann es sein, dass wir uns selbst blockieren. Statt aktiv zu werden, fühlen wir uns gelähmt, werden hektisch oder prokrastinieren – machen also statt des Wichtigen und Dringlichen etwas ganz anderes wie die Spülmaschine ausräumen. Dieses Phänomen ist menschlich. Wenn Führungskräfte bei ihren Mitarbeitenden ein solches Verhaltensmuster feststellen, gibt es eine gute Lösung: Das Prinzip des nächsten Schrittes.
In unseren Coachings verwenden wir dabei häufig eine Skalierungsfrage, die auch gut fürs Selbstcoaching funktioniert. So geht’s:
- Das Ziel oder die Aufgabe verbalisieren oder aufschreiben (lassen) verschafft schon mehr Klarheit.
- Folgende Frage stellen: „Auf einer Skala von 1 bis 10 – wo befinden Sie sich bei der Zielerreichung/Aufgabenerfüllung?“
- Je nachdem, wo sich die Mitarbeitenden selbst sehen, fragt die Führungskraft nach dem einen nächsten Schritt, um dem Ziel näherzukommen.
Ein einfaches Beispiel aus der Praxis: Eine Mitarbeiterin soll einen Vortrag bei einem Kunden halten. Obwohl es „ihr“ Thema ist, hat sie hat Angst zu versagen, da es sich um ein wichtiges Event handelt. Sie blockiert sich selbst und schiebt die Vorbereitung immer wieder vor sich her.
Anwenden der Methode:
Frage: „Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie weit bist du in der Vorbereitung der Präsentation?“
Antwort: „Auf Stufe 4.“
Frage: „Welcher nächste Schritt ist jetzt der richtige?“
Mögliche Zusatzfragen: „Wer kann dich dabei unterstützen?“ „Welche Unterlagen sind hilfreich?“ „Was wäre ein möglicher Zwischenschritt … etc.?“
Wenn die Mitarbeiterin als nächsten Schritt von Stufe 4 auf 5 plant, bei einer betriebsinternen Veranstaltung ihren Vortrag probeweise zu halten, um mehr Sicherheit zu erlangen, geht sie dann ganz anders an die Aufgabe heran. Ihre inneren Blockaden fallen.