Quiet Quitting

Kaum ein Be­griff hat in den letz­ten Mo­na­ten so an Po­pu­la­ri­tät ge­won­nen wie „Quiet Quit­ting“. Aber was steckt hin­ter die­sem Mo­de­wort?

Der Be­griff wird auf den Öko­no­men Mark Bold­ger zu­rück­ge­führt, der die­sen be­reits 2009 im Rah­men des „Texas A&M Eco­no­mics Sym­po­si­um“ ein­führ­te. Be­kannt ge­macht wurde Quiet Quit­ting aber – wie so viele Mo­de­be­grif­fe der heu­ti­gen Zeit – auf Tik­Tok. In sei­nem Video „On quiet quit­ting“ er­klärt Tik­Tok-Crea­tor Zaid Khan (@zaid k) das Quiet-Quit­ting-Kon­zept unter dem Hash­tag #work­re­form. Das Video kam bei Tik­Toks eher jün­ge­rer Nut­zer­ba­sis gut an.
Quiet Quit­ting hat nichts mit einer tat­säch­li­chen Kün­di­gung zu tun. Wer „im Stil­len kün­digt“, gibt le­dig­lich die Vor­stel­lung auf, für sei­nen Job 110 Pro­zent geben zu müs­sen. 80 Pro­zent rei­chen aus.

„Work is not your life – Ar­beit ist nicht dein Leben“, so drückt es Zaid in sei­nem Video aus und spie­gelt damit wider, was viele, ge­ra­de Jün­ge­re, schon lange den­ken.
So man­chem Ar­beit­ge­ber dürf­te nicht ganz wohl sein beim Thema Quiet Quit­ting – er­in­nert der Be­griff doch stark an den der in­ner­li­chen Kün­di­gung. Der Un­ter­schied: Die in­ne­re Kün­di­gung geht mit einer Ar­beits­ver­wei­ge­rung ein­her. Wer in­ner­lich ge­kün­digt hat, ist öfter als ge­wöhn­lich krank, lie­fert Auf­ga­ben zu spät oder gar nicht ab. Das Ver­hal­ten drückt einen pas­si­ven Wi­der­stand aus. Quiet Quit­ting da­ge­gen ist keine Form des Wi­der­stan­des, son­dern des Set­zens von Gren­zen.

Jün­ge­re Ge­ne­ra­tio­nen haben ge­se­hen, wie ihre El­tern und Gro­ß­el­tern sich im Job jah­re­lang auf­ge­rie­ben haben – bis hin zum Burn-out. Die­sen Feh­ler möch­ten sie nicht wie­der­ho­len und zie­hen des­halb klare Gren­zen. Um es auf den Punkt zu brin­gen: Jün­ge­re Ge­ne­ra­tio­nen spre­chen nicht nur von der Work-Life-Ba­lan­ce, sie set­zen sie auch kon­se­quent um.

Was tun gegen Quiet Quit­ting?
Zu­nächst ein­mal stellt sich die Frage: Muss man denn über­haupt etwas da­ge­gen tun? Schlie­ß­lich leis­ten die Quiet Quit­ter keine schlech­te Ar­beit. Po­si­tiv be­trach­tet ist ihre Ar­beits­wei­se dar­auf aus­ge­legt, lange Zeit voll ein­satz­fä­hig zu blei­ben.

Wer den­noch zu mehr mo­ti­vie­ren möch­te, soll­te die in­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on sei­ner Mit­ar­bei­ten­den för­dern. Wie das geht? Indem vor allem die In­ter­es­sen der Mit­ar­bei­ten­den be­rück­sich­tigt wer­den, denn auch die Quiet Quit­ter en­ga­gie­ren sich gerne in Be­rei­chen, die ihnen Spaß ma­chen. Und es ist wich­tig, ein po­si­ti­ves Be­triebs­kli­ma zu schaf­fen, in dem man gerne ar­bei­tet – zum Bei­spiel durch Em­ploy­er-Bran­ding-Maß­nah­men. Wer mehr über diese Maß­nah­men er­fah­ren möch­te, kann sich gerne hier an uns wen­den.

Quite Quitting - was ist das ...