Konstruktive Unternehmenskultur: Der Schlüssel für Innovationen

Etablierte kleine und mittelständische Unternehmen haben meist keine eigenen Forschungs- oder Entwicklungskapazitäten, aus denen neue Produkte oder Dienstleistungen entstehen können. Doch die handelnden Personen haben in der Regel viel Erfahrung im Umgang mit ihrer Materie. Sie kennen den Markt und fühlen sich mehr oder weniger stark verbunden mit dem Unternehmen. Und das gilt nicht nur für die Führungspersonen, sondern grundsätzlich für alle Mitarbeitenden.

Deshalb sollte sich jedes Unternehmen die Zeit dafür nehmen, diesen Schatz zu heben, um die Potenziale und Kompetenzen von Mitarbeitenden in die Unternehmensentwicklung einzubinden. Das gute alte „Innerbetriebliche Vorschlagswesen“ kann gerade jetzt in schwierigen Zeiten zu einem Wachstums-Booster und Wettbewerbsvorteil werden. Denn Vorschläge zur Kostenreduktion und Steigerung der Effizienz entstehen oft nicht nur auf der Planungs-, sondern auf der operativen Ebene.

 

Fortschritt entsteht in vielen Köpfen

In vielen Betrieben werden Innovationen nicht extern entwickelt oder allein von der Unternehmensleitung initiiert, sie entstehen überwiegend aus dem Tagesgeschäft heraus. Einen ständigen konstruktiven Austausch unter den Mitarbeitenden zu schaffen ist dafür die beste Voraussetzung. Um wirksame Innovationsprozesse zu etablieren, braucht es eine konstruktive Unternehmenskultur, die ergebnisoffene Diskussionen und Teilhabe fördert. Mitarbeitende werden so ermutigt, sich einzubringen und Eigeninitiative zu zeigen.

Positive Veränderungen und Innovationen entstehen in angstfreien Umgebungen, in denen es nicht bloß darum geht, keine Fehler zu machen. Wie dies am besten gelingen kann, haben wir in diesen sechs Punkten zusammengefasst:

  • Zuhören ist alles. Führungspersonen haben dabei eine zentrale Rolle als Vorbild – wohlwollendes und strukturiertes Feedback eingeschlossen.
  • Ideen stellen noch keine fertigen Lösungen dar. Verbesserungsvorschläge und Innovationen sind selten gleich perfekt, eher schon das Ergebnis eines längeren Prozesses. Dieser kann mühsam sein, schon bei der Diskussion darüber, wie bei dessen anschließender Umsetzung.
  • Jede Idee von Mitarbeitenden verdient es, näher betrachtet und nicht einfach übergangen zu werden. Weil oft erst bei intensiverer Befassung mit dem Vorschlag klar wird, ob er gut ist oder eher nicht. Oder weil bei genauerem Hinsehen, etwa durch zusätzliche Impulse von Mitdiskutanten, etwas ganz anderes, wirklich Umsetzbares daraus entstehen könnte.
  • Auch den Vertrieb mit einbinden, der in erster Linie Kundenkontakt hat und deren Anforderungen und Wünsche kennt, die womöglich zu Produktoptimierungen oder sogar zu ganz neuen Angeboten führen können, die sich erst nach Feintuning einer Idee ergeben.
  • Offenes Besprechen von Vorschlägen fördert Gemeinsamkeit, Teamgeist und Identifikation mit dem Unternehmen. Ablehnungen durch Vorgesetzte oder die Unternehmensleitung sollten nicht adhoc gefällt werden, sondern wenn, dann mit zeitlichem Abstand und nach näherer Überprüfung, die auch eine gute Begründung enthalten sollte. Selbst wenn ein Vorschlag schnell als untauglich oder nicht realisierbar eingestuft wurde.
  • So wird eine konstruktive Unternehmenskultur nicht nur zum Schlüssel für Innovationen, sondern führt zu einem besseren Betriebsklima sowie zu einem wesentlichen Bindungsfaktor für Mitarbeitende und deren Verantwortung fürs Unternehmen.
Team in einer kontruktiven Diskussionsrunde